Geruch

Geruch

Geruch (Olfactus), die Fähigkeit, mittels des im Gehirn entspringenden, in der Nase in den Riechzellen verbreiteten Riechnervs gewisse gasförmige Beimischungen der Luft zu empfinden. Grenze der Empfindlichkeit bei 1 ccm Luft: bei Brom 1/30000, bei Moschus 1/2000000, bei Merkaptan 1/460000000 mg. – Bei den niedersten Tieren sind Geruchsorgane nicht nachweisbar; bei den Gliederfüßern sind die Antennen Sitz der Geruchsorgane, die hier als Haare, Fädchen, Zäpfchen, Grübchen, Röhrchen auftreten; bei den Insekten sind sie im allgemeinen im männlichen Geschlecht besser entwickelt. Auch bei den Schnecken sind die Fühler Sitz der Geruchsorgane. Bei den Wirbeltieren liegen die Geruchsorgane unmittelbar über dem Munde und sind bei Fischen Blindsäcke (nur einer bei den Kreismäulern), bei allen andern aber hinten offenstehende und mit der Rachenhöhle kommunizierende Gruben, durch die die riechende Substanz mit der Atemluft eingezogen wird. Bei den Vögeln sind die Geruchsorgane meist gering entwickelt. – Vgl. Hack (1885), Zwaardemaker (deutsch 1895).


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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  • Geruch — Sm std. (15. Jh.), spmhd. geruch Stammwort. Ist wie mhd. ruch ein Verbalabstraktum zu riechen. Da Gerücht in regionalen Formen lautgleich wird, kommt es zu Verwendungen wie in den Geruch kommen, im Geruch stehen und zu mhd. gerühte mit der… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Geruch — Geruch: Mhd. geruch ist eine Bildung zu dem nur noch vereinzelt in gehobener Sprache gebrauchten Ruch (mhd. ruch »Duft; Ausdünstung; Dunst, Dampf«), das zu dem unter ↑ riechen behandelten Verb gehört. • Geruch im Geruch stehen ... »den Ruf haben …   Das Herkunftswörterbuch

  • Geruch — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Duft • riechen Bsp.: • Diese Blumen haben einen wunderbaren Duft. • Ich rieche irgendwo Gas. • Ich habe mich oft über den seltsamen Geruch in deinem Zimmer gewundert, und nun weiß ich es …   Deutsch Wörterbuch

  • Geruch — (als Sinn). Der Geruchssinn ist im ganzen Thierreich verbreitet u. ist um so entwickelter, je mehr die Respirationsorgane ausgebildet sind. Bei den Insecten hält man die Stigmata für Riechorgane; bei Fischen u. Amphibien erkennt man zwei… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geruch — (Olfactus) ist das Vermögen, Gerüche wahrzunehmen. Der G. bildet mit dem ihm nahe verwandten Geschmack die zwei niedern oder chemischen Sinne. Der Vorgang beim Riechen besteht darin, daß die Endorgane des Geruchsnervs (nervus olfactorius) durch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geruch — Geruch, siehe Nase …   Damen Conversations Lexikon

  • Geruch — (olfactus). Der Sitz des G.sinns ist die Schleimhaut der Nase, in welcher sich der im Gehirn entspringende Riechnerv und die Nasenäfte des dreigetheilten Nerven ausbreiten. Mit dieser Nervenausbreitung werden die in der Luft äußerst sein… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Geruch — ↑Halitus, ↑Odor …   Das große Fremdwörterbuch

  • Geruch — Ausdünstung; Duft; Aroma * * * Ge|ruch [gə rʊx], der; [e]s, Gerüche [gə rʏçə]: Ausdünstung, Ausströmung, die durch das Geruchsorgan wahrgenommen wird; die Art, wie etwas riecht: ein süßlicher, stechender, harziger, beißender Geruch; Zwiebeln… …   Universal-Lexikon

  • Geruch — In keinem guten Geruch stehen: sich keiner Wertschätzung, keines guten Rufes erfreuen. Schon in einer geschichtlichen Urkunde aus Österreich aus dem Jahre 1517 (Fontes rer. Austr. I, 1, 128) ist belegt: »Wo aber die fürgenomen praut nyt aines… …   Das Wörterbuch der Idiome

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